Über Uns

Unsere systemische Haltung

Jeder Mensch ist prinzipiell autonom und nicht instruierbar. Seine Entscheidungsstrukturen, seine Spielregeln, seine persönlichen Strategien sind Grundlagen für sein Handeln. Jeder Mensch hat eine individuelle Familiengeschichte und kann die ihr inne wohnenden Ressourcen zu seiner eigenen, selbstgesteuerten Entwicklung nutzen. Der Mensch trägt das Wissen und die Fähigkeiten in sich, um mit Schwierigkeiten und Problemen umzugehen und Lösungen zu finden. Manchmal ist das Wissen verschüttet, eine Perspektive verdeckt und der Zugang verborgen. Unter systemischen Herangehensweisen verstehen wir, dass auch bei komplexen Problemlagen und schwierigen Lebenssituationen auf einfache Art und Weise Ressourcen aktiviert und Stärken neu entdeckt oder wiedergefunden werden. Das lösungsorientierte Denken und dieses Menschenbild sind aus dem Konstruktivismus heraus entstanden. Die Konstruktivisten sind zu der Überzeugung gekommen, dass es keine absolute Wahrheit gibt, sondern dass jeder Mensch seine eigene Wahrheit hat und dass jeder seine eigene Wirklichkeit konstruiert. Durch unser Denken, durch unsere Sprache und durch unser Handeln konstruieren wir die Welt. Das Menschenbild, dem wir unser lösungsorientiertes Denken zu Grunde legen, formulieren wir in Annahmen. Es sind Ansichten, die wir für unsere Arbeit als hilfreich erachten und immer wieder überdenken. Wir gehen aber nicht vom Anspruch aus, dass sie für alle Menschen Gültigkeit haben und darum haben wir den Ausdruck „Annahmen“ und nicht etwa „Wahrheiten“ gewählt. Ist der Mensch in der Lage, Probleme zu konstruieren, so ist er genauso gut in der Lage Lösungen zu

konstruieren. In der systemischen Beratung konzentrieren wir uns daher auf die Fragen nach seinem
Anliegen und seinen Zielen. Der ratsuchende Mensch ist der einzige Experte seiner selbst. Durch Kommunikation versuchen wir seine Lebenswirklichkeit zu verstehen und gemeinsam nach Lösungen für seine Lebenswirklichkeit
zu suchen. Dabei ist unsere Haltung durch Wertschätzung, Lob, Zuwendung und Würdigung der Lebensleistung
unseres Gegenübers geprägt und durchwirkt. Wir begegnen den Menschen, in ihrem Bemühen in dieser Welt zu bestehen, mit einer respektvollen Haltung. Wir haben Respekt vor ihren Selbststeuerungspotenzialen.

Was ist systemisch?

Systemisches Denken und Handeln ist von einer Haltung der Wertschätzung und des Respekts im menschlichen Miteinander geprägt. Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch sein eigener Experte für all seine Problemlagen ist. Jeder Mensch hat seine eigene Wahrnehmung und sein eigenes Konstrukt davon. Kein Konstrukt gleicht dem anderen. Jeder Mensch ist in der Lage sich selbst zu steuern, weil er an seinem Überleben interessiert ist. Jeder Mensch ist in soziale Systeme eingebunden und auch diese Systeme sind am Überleben interessiert. Er kann im Heute existieren, und ist geprägt vom Gestern und vom Morgen.

Hinter dieser Erkärung stecken Theorien wie, z.B. der Radikale Konstruktivismus, die Theorie der Sozialen Systeme, die Kybernetik 2. Ordnung, die Autopoiese, die Historizität und die dialektische Individuierung.